Katalog

Pia Blum - "Triadic Memories"

"Triadic Memories"

Pia Blum

Format:
CD-Album
erschienen:
2004

"Triadic Memories" ist ein Auftragswerk der japanischen, in New York lebenden Pianistin Aki Takahashi. Morton Feldman schrieb das Stück im Jahre 1981, womit es zu seinem Spätwerk gehört. In diesem wurden seine Werke zunehmend länger( das Streichquartett Nr.2 dauert bis zu sechs Stunden!) Es ist eine grosse Herausforderung an InterpretInnen und Zuhörerschaft, diesen Werken mit nicht nachlassender Konzentration zu begegnen.

Morton Feldmans musikalische Sprache , die zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Erinnern und Vergessen und Zwischen Klang und Stille pendelt, kulminiert in seinem Spätwerk in die vollkommene Ausprägung und Ausdehnung seines künstlerischen Idioms. Es ist die logische Konsequenz der Entwicklung seiner Musik, in der alles Kleinste die allergrösste Wichtigkeit erhält. Die Klänge verhalten sich demonstrativ "slow & soft": langsam und leise.

Die Ansätze seiner künstlerischen Tätigkeit liegen im New York der 50-er Jahre, als John Cage, Christian Wolff, Robert Rauschenberg und Sonja Sekula, um nur einige der Musiker und Maler um Morton Feldman zu nennen, in regem Austausch standen. Die MalerInnen begründeteten den "abstrakten Expressionismus". Es war die Suche nach der gegenstandlosen Darstellung, der Durchdringung der Materie, um die am Anfang des 20.Jahrhunderts leer gewordene Leinwand mit neuen Gedanken aufzufüllen.

Die Beziehung zwischen Malerei und Musik ist u.a. für das Werk von Morton Feldman von grosser Bedeutng. Ihn interessierte die Bildebene, beziehungsweise die Oberfläche, auf die er Klänge projezierte. Besonders in den langdauernden Stücken dehnen sich die Klangfarben in weite Felder aus, wie auf den Bildern Mark Rothkos die Farbfelder, die sogar über das Bild selbst hinauswachsen.

Begeistert von der Musik Anton Weberns und Edgar Varèses, inspiriert von dem oben genannten Künstlerkreis, komponiert Morton Feldman seine frühen garafischen Stücke. Er stellt der abendländischen Tradition damit eine neue Denkweise gegenüber, indem er die Töne intuitiv auf das Papier setzt und sich bewusst antithetisch zum europäischen Hang zu Methodik und Konstruktion verhält.

"Ich hatte einmal eine Unterhaltung mit Stockhausen, in der er sagte: `Sie wissen, Morty, dass wir nicht im Himmel leben, sondern hier unten auf der Erde`: Er fing an auf den Tisch zu schlagen uns sagte: ein Klang existiert so oder so oder so`: er war überzeugt, dass er mir die Wirklichkeit zeigte. Dieses Schlagen war als Hinweis auf seine Behandlung der Klänge die einzige Realität, an die ein Komponist sich halten kann. Die Tatsache, dass er es auf ein Quadrat-Fuss reduziert hatte, liess ihn glauben, dass Zeit etwas sei, das man manipulieren und nach Gutdünken aufteilen könne.

Offen gestanden langweilt mich dieser Umgang mit Zeit. Ich bin kein Uhrmacher. Ich bin an Zeit in ihrem unstrukturierten Zustand interessiert. Das heisst, mich interessiert, wie dieses wilde Tier im Dschungel, nicht im Zoo lebt." (Feldman Essays, Beginner Press)

Und doch setzt seine Behandlung des Tonmaterials Morton Feldman in Beziehung zur abendländischen Kultur. Denken wir an Schubert, der in ausdrucksstarker Sekund-Intervallik und in harmonisch weit überspannten, fast zeitlosen Klanglandschaften durchaus mit Feldman verwandt ist. So sagt Feldman, vielleicht in einer "schubertischen" Traurigkeit über das Stück "Triadic Memories": es sei wahrscheinlich der grösste Schmetterliong der je eingefangen wurde.(Pia Blum) Es handelt sich um die Interpretation von "Triadic Memories", einem fantastischen Klavierstück von dem amerikanischen Komponisten Morton Feldman (1926-1987). Das Klavierstück "Triadic Memories" gehört zu den späten Stücken von Morton Feldman; es ist 1981 komponiert worden und dauert 78Min80Sec.

Die Interpretin Pia Blum hat sich intensiv mit dem Werk Morton Feldmans auseinandergesetzt.Morton Feldman war Kompositionsschüler von Stefan Wolpe und die Musik von Anton Webern begeisterte ihn. Auch mit John Cage verband M.Feldman eine enge Freundschaft. Das Werk "Triadic Memories" fruchtete u.a. aus der Beschäftigung Morton Feldmans mit türkischer Nomaden-Kultur insbesondere mit derer Teppich-Webkunst.Es bilden sich dort wie in "Triadic Memories" Muster, welche gleichzeitig das Element des asymmetrischen beeinhalten.Die Stille bildet ein wichtiges Moment in der Musik von Morton Feldman.Die Klänge verhalten sich demonstrativ "slow&soft": langsam und leise.

  • Stil:
  • Textsprache:
    deutsch
  • Fontastix-Bestellnummer:
    321384
  • Bei Fontastix seit:
    24.09.2004
  • Label:
    TonArt

Vom selben Producer

Incontri

Pia Blum &"Schiefrund"

Bestsellers

1
STAND TOGETHER

Rock-Out

CD album

2
Back To You

Nicole Bernegger

CD album

3
Tanto Pressanto - SALLERBESCHT

Ruedi Häusermann

CD album

4
Babel

Šuma Čovjek

CD album

5
No Man's Land

Šuma Čovjek

CD album